Madam oder Madame?

Die Idee mich selbstständig zu machen beschäftigte mich lange, ehe ich sie in die Tat umsetzte. Konkret wurde mein Wunsch erst in den letzten Wochen. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Zu schnell.

Ich saß in einer Online-Marketing Weiterbildung, der Dozent war via Skype zugeschaltet und behandelte das Thema Suchmaschinenoptimierung (heute: Keywordlisten).
Und auf einmal war der Name für meine Selbstständigkeit da. Mein Name war da! Ohne großes, gedankliches Anpirschen, einfach so da, wie in meinen Kopf gezaubert. Endlich hatte ich den Namen gefunden, unter dem ich meiner Berufung nachgehen würde: Marketing Madam

Als nächstes prüfte ich mit fliegenden Fingern die Verfügbarkeit der gewünschten Domains. Ich freute mich diebisch: Sowohl die .de-Domain als auch die .com waren frei! Meine Idee einer Marketingberatung wurde in diesem Moment real. Ich hatte einen, wie ich fand, coolen Namen gefunden. Und, noch besser, ich konnte mir gleich die entsprechenden Internetdomains sichern. Besser ging es nicht. Wer sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, der weiß, was für ein Glücksfall es ist, direkt eine passende, verfügbare Domain zum gewünschten Namen zu finden...

Ohne weiter darüber nachzudenken wanderte der Mauszeiger über den Bestellbutton. Jetzt oder nie! Mein Zeigefinger senkte sich. Klick, ich hatte meine Wunschdomains registriert. Marketing Madam war im Kasten und ich fühlte mich fantastisch.

Zumindest für 30, vielleicht 60 Sekunden. Dann überkamen mich leise Zweifel. Eine dumpfe Ahnung kroch empor. Hatte ich beim Registrieren meiner neuen Domains einen vorschnellen und, wie man in Bremen sagt, dödeligen Fehler begangen?!

Ich starrte auf die Bestellbestätigung auf meinem Bildschirm und las die darin auflisteten Domains. Müsste das Wort Madam nicht eigentlich Madame geschrieben werden?

Ach du meine Güte!
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Ich habe – sonst würde ich eine Dienstleistung, bei der ich textsicher sein muss, nicht anbieten – ein solides Selbstbewusstsein in Bezug auf Rechtschreibung und Sprache. (Über gefundene Schreibfehler in meinen Texten freue ich mich unter jetzt@marketing-madam.de!) Das ist jedoch gar nicht hilfreich wenn man behutsam vorgehen muss und gerade voller Triumpf und mit fliegenden Fahnen Top-Level-Domains registriert. Dann wäre es besser, man wäre sich seiner Sache nicht so sicher. Oh weh, wie peinlich.

Doch – welch Glück –  die Schmach blieb aus. Mein Bauchgefühl hatte mich nicht im Stich gelassen!

Die Madam (ohne e) ist gemeint, wenn auf höfliche Art und Weise nach einer weiblichen Person gefragt wird. Et Voilà! Eine verheiratete, französisch-sprachige Frau, ist eine Madame (mit e).

Marketing Madam ist also genau richtig so wie bestellt. Juchu! Und ich habe eine Lektion in Sachen „Eile mit Weile“ gelernt.

In diesem Sinne: Check your spelling before you wreck your domains…oder so ähnlich.

Lisa Ringen
Marketing Madam

PS: Was ich daraus gelernt habe: Auch Profis macht Fehler. Insbesondere Profis machen Fehler!

Ich war „zu nah dran“, zu verliebt in meine Idee und handelte im entscheidenden Moment voreilig. Mit einer guten Sparringpartnerin an meiner Seite wäre dies nicht passiert. Anders, als ich es als Marketingberaterin im Einsatz für meine Auftraggeber getan hätte, bin ich einfach losgeprescht, ohne alles peinlichst zu prüfen. Eine normale Rechercheaufgabe habe ich komplett ignoriert und nicht einmal mehr an sie gedacht. Und ich bin mir sicher, je vertrauter wir uns mit "unserer Materie" wähnen, desto eher passieren uns unnötige Fehler. Die Betriebsblindheit nimmt zu, je intensiver und länger wir uns mit einem Projekt befassen.

Um an dieser Stelle wieder die wichtige professionelle Distanz zu finden, auf neue Lösungen kommen und unter Berücksichtigung ethischer Fragestellungen seine Marke zu verstehen, da unterstütze ich als Marketing-Expertin mit meinem Beratungsangebot.