Die BP-Ölkatastophe im Golf von Mexiko

Die Welt wird sauer. Und schwarz.

Die Ölkatastrophe fängt an richtig lästig zu werden. Und nun ist auch die Fußball WM gefühlt beendet. Zeit, sich einem wichtigen Thema erneut zuzuwenden:

 

Nach den Medien rührt es sich nun auch bei den Menschen in den USA. Es passt nicht in ihr Weltbild, wenn etwas nicht repariert werden kann. "You break it, you fix it. As simple as that." Und es entspricht noch viel weniger ihrer Anschauung, wenn man ein menschlich-gemachtes (man-made) Problem nicht in den Griff bekommt. Und das Öl-Problem wird immer größer.

 

Vor den Küsten von Texas,  Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, aber vermehrt auch in anderen Teilen des Landes wie beispielsweise Kalifornien, wird man sich der Tragweite der Ölkatastrophe bewusst. Die Facebookgruppe "Boykott BP" zählt mittlerweile knapp 800.000 Mitglieder, Tendenz rapide steigend.

 

Was im Golf von Mexiko geschieht, betrifft uns alle - weltweit!

 

Das der Druck des Präsidenten auf BP eine müde finanzielle Entschädigung erwirken konnte, ist für die Menschen in den direkt betroffenen Regionen immerhin schon etwas.

Ein Tropfen auf dem heißen Stein ist mehr als gar nichts.

 

Obama ist meiner Meinung nach der fähigste Präsident, den sich Amerika wünschen konnte, doch er kämpft augenscheinlich gegen Windmühlen. Seine sich wandelnde Popularität in den USA (vom Yes-we-can Hoffnungsträger zum Buhmann der Nation, der BP nicht gehörig die Leviten lesen kann) ist Ausdruck der Machtlosigkeit, die das amerikanische Volk übermannt hat.

Er macht es seinen Kritikern manchmal auch zu einfach:

Kürzlich wurde eine neue, schier unglaubliche Regelung von der US Coast Guard eingeführt: Journalisten, die den Aufräumarbeiten zu nahe kommen, riskieren eine 40.000 USD Strafe und bis zu fünf Jahren Gefängnis! Dies stößt übel auf, denn wer soll nun für eine objektive Berichterstattung garantieren? Die Pressefreiheit kommt nicht nur zu kurz, sie wird regelrecht mit Füßen getreten! Hierzu ein kurzer Bericht aus der Huffington Post.

Im Vorfeld wurden Reporter, die an den verdreckten Stränden mit den Aufräumhelfern sprechen wollten, von eifrigen BP-Bewachern zurückgehalten. Dass diese privaten Security-Leute gar nicht das Recht haben, Journalisten von Interviews abzuhalten, oh well! Selbst wenn die Arbeiter Pause haben, dürfen sie nicht mit den Journalisten sprechen. Das unten aufgeführte Video sagt eigentlich alles, unbedingt angucken!


Aber was ist mit den Gesundheitsrisiken für die vielen Helfer bei den Aufräumarbeiten? Kopfschmerzen, brennende Augen und Übelkeit scheinen noch die geringfügigsten Anzeichen eines aufkeimenden Gesundheitsschadens zu sein...

BP sagt den Helfern, die ihre eigene Schutzkleidung und Atemmasken zu den Aufräumarbeiten bringen, dass sie diese nicht verwenden sollen da dies unnötiges Equipment sei, und nur Hysterie verbreiten würde!

 

Wenn ein Helfer Beschwerden bekommt, dann gibt es eine staatliche Krankenschwester, die jedoch nur Pflaster und Aspirin ausgeben kann. Für alle anderen Unpässlichkeiten sind die BP-Helfer gezwungen, einen der "BP Doctors" zu sehen. BP ist in absoluter Kontrolle, denn die Aufräumarbeiten sind für die meisten der ehemaligen Fischer die derzeit einzige Einkommensmöglichkeit. Einen staatlichen Arzt zu konsultieren kann schnell den Job kosten. Somit ist BP in der absoluten Kontrolle; das macht mir große Angst.



BP scheint derzeit wirklich gar nichts richtig machen zu können. Jetzt wird ihnen sogar unterstellt, die örtlichen Geschäftsleute zu sabotieren. Erst kürzlich wurde eine BP-Reinigungsstation für ölverdreckte Boote installiert - nur wenige Meilen von einer bereits seit Jahren etablierten (wer kann es erraten?) Reinigungsstation für verdreckte Boote!


Dem Druck der Verbraucher nachgebend (yay Macht der Masse!) wechseln nun die ersten Tanstellen von BP Benzin zu anderen Anbietern.

 

Na ja, spätestens jetzt - die WM in Südafrika neigt sich dem Ende entgegen - muss die Ölkatastrophe wieder eine hohe Priorität in den Köpfen der Menschen und Medien einnehmen.

 

Was passiert eigentlich, wenn auch im August (die angestrebte Deadline) das Loch nicht gestopft werden kann?


Mit Humor (when all other things fail) kann man Menschen aufrütteln, haben sich diese Jungs und Mädels im Video weiter unten gedacht und die "Aufräumbemühungen" prompt auf den Punkt gebracht.

 

Am Ende muss es auch in diesem Blogartikel etwas Lustiges geben...sonst gibt es einen akuten Anfall von Weltschmerz, das kann ich niemandem antun. *seufz*

 

Danke für eure Aufmerksamkeit; ich hoffe, die Links und Videos waren informativ!

 

- Lisa

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Kommentare: 1
  • #1

    Mischa (Donnerstag, 08 Juli 2010 13:53)

    Gute Sache, Lisa.